Eckhard Fürlus, Anarchie & Mystik

»Die Erregung lässt mir keine Zeit«

Mit dem Dadaismus als einer der folgenreichsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts ist der Name Hugo Ball untrennbar verbunden. Sein Engagement als Initiator und Akteur des Zürcher Cabaret Voltaire, dem Gründungsort von Dada, währte indes nur acht Monate. Doch Hugo Ball übte sich in seinem kurzen Leben – er starb 1927 mit nur einundvierzig Jahren –  in wechselnden Berufen, er war politisch engagiert und setzte sich in seinen Schriften intensiv mit der deutschen Geistesgeschichte auseinander. »Balls Bedeutung für die Kunstgeschichtsschreibung des Dadaismus kann kaum überbewertet werden«, schreibt Eckhard Fürlus, »doch sie steht im krassen Gegensatz zum Widerhall auf die politisch-theologischen Schriften Hugo Balls, die schlechterdings in Vergessenheit geraten sind.«

Um diese vergessene Seite von Balls Leben und Werk geht es in Eckhard Fürlus’ Buch Anarchie & Mystik. Hugo Balls theologisch-politische Kritik an der bürgerlichen Moderne. Fürlus, der Philosophie und Theologie studierte und an der Universität der Künste Berlin lehrt, stellt drei zwischen 1919 und 1924 veröffentlichte Schriften Balls ins Zentrum seiner Untersuchung: Zur Kritik der deutschen Intelligenz (1919), Byzantinisches Christentum. Drei Heiligenleben (1923) und Die Folgen der Reformation (1924). In der Einleitung erklärt der Autor, ihm gehe »es nicht darum, sämtliche von Hugo Ball in den Texten aufgestellten Theorien zu analysieren«. Vielmehr sei es seine Absicht, »die Stationen in der geistig sich immer sublimer gestaltenden Vita Hugo Balls nachzuzeichnen« (12). Das Buch ist also als Chronik einer geistigen Suche aufzufassen. …

—>[vollständiger Artikel im Jitter .Magazin]

Eckhard Fürlus, Anarchie & Mystik
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